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Kugellager-Wiki:
Technisches rund um Kugellager

Unser Kugellager-Wiki im Überblick:
Kugellager-Aufbau

Wie ist der Aufbau eines Kugellagers?

Innen- und Außenring:

Die Eignung eines xiros Kunststoff-Kugellagers wird durch die Materialien der beiden Laufringe bestimmt. Unsere reibungsarmen Kugellager werden aus Hochleistungskunststoffen mit unterschiedlichen Materialeigenschaften hergestellt, wodurch zahlreiche Anwendungsbereiche bedient und die Lebensdauer maximiert werden können. 
 

Kugellager-Käfig:

Die Käfige unserer Kunststoffkugellager sind hinsichtlich Chemikalien- und Temperaturbeständigkeit perfekt auf die Materialien der Außen- und Innenringe abgestimmt.
 

Kugellager-Kugeln:

Neben Kugeln aus Edelstahl kommen ebenso auch Kugeln aus Glas, Kunststoff oder Keramik zum Einsatz. Glaskugeln sollten ausgewählt werden, wenn es auf Metallfreiheit und Chemikalienbeständigkeit ankommt. Durch Kunststoffkugeln ergeben sich besonders leichte Kugellager. Die Variante aus Edelstahl ist besonders kostengünstig und temperaturbeständig.
 
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Was ist DIN 625?

Die DIN 625 legt beispielsweise die Abmessungen für einreihige Radialrillenkugellager fest und gilt in der Industrie wohl als die bekannteste Norm im Wälzlagerbereich. Radialrillenkugellager gehören zu den meist verwendeten Kugellagern und sind dafür ausgelegt, überwiegend radiale Kräfte aufzunehmen. Darüber hinaus gibt es neben der DIN 625 weitere Wälzlagerbauformen mit einer jeweils eigenen DIN-Norm.

Weitere Beispiele:Jeder Baugröße sind somit fixe Abmessungen für Innen- und Außendurchmesser sowie der Breite zugeordnet, sodass Kugellager herstellerunabhängig immer 1 zu 1 austauschbar sind. Zudem geben die ersten beiden Ziffern der jeweiligen Baugrößen immer an, um welche Type und Serie es sich handelt. Beispielsweise stehen die 67er und 68er Serie für dünnwandige Lager, die 62er und 63er Serie für dickwandige.

Beispiel: Baugröße 6001
  • 6: Type
  • 0: Serie
  • 01: Bezug zum Innendurchmesser (Ø)

Was ist ein Kugellager?

Ohne Kugellager würde sich die Welt nicht mehr so richtig drehen, oder?

Denn man sieht die Welt einfach so, wie sie ist. Alles wächst und entwickelt sich, ist in Bewegung und wird als selbstverständlich betrachtet. Jedoch macht der Mensch sich doch kaum Gedanken über ein solches Wunderwerk der Technik: das Kugellager. Es begegnet einem jeden Tag im Leben, sei es bei der Fahrt zur Arbeit mit dem Fahrrad, der Bahn, dem Bus oder dem Auto. Denn in allen Fortbewegungsmitteln befinden sich Kugellager, aber auch bei Küchengeräten, Trainingsgeräten im Fitnessstudio oder abends auf der Bowlingbahn – überall finden wir Kugellager. Doch was ist ein Kugellager überhaupt? Seit der Entwicklung der Dampfmaschine und dem Beginn der Industrialisierung sind Kugellager aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.
Kugellager, auch bekannt als Wälzlager, sind Lagerkomponenten, die den Reibungswiderstand durch rollende Körper zwischen einem Innenring und einem Außenring verringern. Sie werden verwendet, um Achsen und Wellen zu fixieren und können je nach Bauform radiale und/oder axiale Kräfte aufnehmen. Durch ihre Konstruktion ermöglichen sie gleichzeitig die Rotation der Welle oder anderer Bauteile, die auf einer Achse gelagert sind, wie beispielsweise bei einem Rad.

Wann sollte ich mein Kugellager wechseln?

Kugellager wechseln? Das sollte dann geschehen, wenn...
 
  • das durch den Verschleiß verursachte Lagerspiel ein nicht mehr akzeptables Ausmaß angenommen hat, beispielsweise beim „Schlackern“ der Welle.
  • der Käfig verschlissen ist und droht herauszufallen.
  • die Lagerringe durch zu hohe Stoßkräfte gebrochen sind.
  • die Laufflächen der Lagerringe sichtlich beschädigt sind.
  • das Kugellager beispielsweise durch grobe Verschmutzung blockiert ist.
  • die Kugeln (Glas) gebrochen sind.
  • „vorher nicht dagewesene Geräuschemissionen“ auftreten.
  • kein Lagerspiel mehr durch Ablagerungen auf den Kugeln vorhanden ist.
Für unsere Kugellager aus Kunststoff heißt das aber nicht immer, dass ein neues Lager eingesetzt werden muss.
Defektes Metallkugellager Kugellager-Wechsel nötig: Defektes Metallkugellager für ein Auto-Automatikgetriebe
Bei Vorliegen einer Blockade wegen grober Verschmutzung ist gegebenenfalls ein Ausspülen oder Ausblasen möglich und das Kugellager kann weiterverwendet werden. Dies gilt dann, wenn keine Beschädigungen der Lagerringe und Kugeln vorliegen.

Die Verschleißgrenze definiert jeder Kunde je nach Anwendungsfeld für sich selbst. Bei Anwendungen, welche eine hohe Präzision beziehungsweise Positioniergenauigkeit erfordern, sollten Wartungsintervalle in kürzeren Abständen erfolgen. Bei Anwendern, die zum Beispiel xiros Tragrollen einsetzen, kann eine höhere Akzeptanz gelten, da nur einfache Umlenkaufgaben erfüllt werden müssen.

Unsere Polymerkugellager haben von Haus aus ein radiales Lagerspiel von circa 0,05 bis 0,15 mm. Diese Charakteristik verdanken sie ihrem leichten Lauf sowie dem niedrigen Losbrechmoment. Durch die offene Bauweise sind zudem sehr leicht zu reinigen.

Muss das Schmieren von Kugellagern eigentlich sein?

Kugellager aus Metall sind in der Regel auf Schmierstoffe angewiesen. Aber geht das auch ohne? Unsere Kunststoffkugellager sind das Beispiel, dass es auch ohne geht.
 
Kugellager von igus ohne Schmierfette

Kugellager werden im Testlabor getestet

Hauseigenes Testlabor für Kunststoff-Kugellager

Unsere Kugellager werden auf Herz und Nieren geprüft. Die jahrelange Forschungsarbeit in unserem Testlabor führt zu zahlreichen Produktvorteilen unserer xiros Kunstststoff-Kugellager gegenüber dem Pendant aus Metall. Das gewonnene Know-How fließt in Weiterentwicklungen und Neuheiten, die bestens für individuellste Anwendungen geeignet sind. 
 

Wie befestige ich Kugellager?

Wenn es sich bei Metallkugellagern um ein Fest- oder Loslager handelt, werden der Außen und/oder der Innenring mit der Welle oder dem Gehäuse fest verbunden. Der einfachste Weg diese Art von Lager zu befestigen liegt im Einpressen. Hierfür sind jedoch gewisse Toleranzen im Maß für Welle und Gehäuse nötig. Im Allgemeinen kann davon ausgegangen werden, dass der rotierende Ring im Festsitz, einer sogenannten Übermaßpassung, und der stehende Ring im Lossitz, der Spiel- bis Übergangspassung, ausgeführt wird. Kommt es zu Stößen auf das Lager, so werden sowohl rotierender als auch stehender Ring in Festsitzen ausgeführt. Die leichte Montier- und Demontierbarkeit des Lagers und das Verhindern des Mitdrehens des Ringes ist essenziell. Des Weiteren kann der Innenring auch mit einer Spannhülse gepresst oder zwischen einer Mutter oder Spannschraube eingespannt sein.

Im thermischen Verfahren, oder auch Aufschrumpfen genannt, wird das Metallkugellager meist per Induktion auf eine Temperatur von bis zu 125 °C erhitzt. Dadurch dehnt sich das gesamte Lager aus und kann problemlos auf die kalte Welle geschoben werden. Nach Abkühlen des Kugellagers zieht es sich zusammen und ein extrem fester Sitz auf der Welle resultiert.
Doch wie sieht das Befestigen/der Einbau und das Messen der xiros Kunststoff-Kugellager aus? Wir stellen als einer der wenigen Hersteller weltweit die Kugellagerringe im Spritzguss her. Das bringt Anwendern folgende Vorteile:
  • Hohe Verschleißfestigkeit aufgrund der Formgebung unter hohem Druck
  • Homogene Materialverteilung
  • Kostengünstige Produktion, somit auch günstige Preise
  • Vereinfachung der Kugellager-Montage

Aufgrund dieses Fertigungsprozesses gelten sowohl für die Messung als auch für das Befestigen abweichende Regeln im Vergleich zu metallischen oder Keramik-Kugellagern. Der Außenring der Kunststoff-Kugellager ist konisch. Dies vereinfacht die Montage in ein vorgesehenes Gehäuse (mit der schmalen Seite zuerst). Das Lagerspiel wird nach dem Einpressen in eine H7-Aufnahme reduziert. Deshalb müssen die Kugellager über die gesamte Breite gemessen werden; ausgehend von 90° zum Einspritzpunkt.
Einbauempfehlung der xiros Kugellager

1. Aufnahme (Toleranz H7)
2. Vorderseite (Kugeln sichtbar)
3. Rückseite (Käfig sichtbar)
4. Kugellager mit der Vorderseite zuerst einpressen
5. Welle (Toleranz h6) mit Fase montieren
6. Es ist eine Axialsicherung vorzusehen


Messempfehlung

Kugellager messen: Toleranzen und Messempfehlung

Die Toleranzen für Innen- und Außendurchmesser richten sich je nach Baugröße. Diese liegen oftmals bei ca. ±0,05 mm zum Nennmaß. Die Lagerringe sind meist spritzgegossen und weißen von Natur aus eine gewisse Ovalität auf. Deshalb wird mit dem Messschieber 90° zum Anspritzpunkt (sofern vorhanden) über die gesamte Breite des Lagers gemessen. Die Maße und Toleranzen sind so ausgelegt, dass diese bei Verwendung einer Aufnahme H7 sowie Welle h6 einen leichten Presssitz per Hand erfüllen. Eine zusätzliche axiale Sicherung mittels Seegerring (Welle) und Sprengring (Gehäuse) ist zu empfehlen, um eine axiale Verschiebung zu verhindern.

Welche Kugellager-Dichtungen gibt es? Kugellager offen oder geschlossen?

Viele metallische Wälzlager sind als abgedichtete Ausführung erhältlich. Kugellager-Dichtungen sind bei der metallischen Version in der Regel zwingend erforderlich, da sich ansonsten Verschmutzungen mit dem Schmiermittel verbinden und somit den Lagerlauf blockieren können. Sollte das Kugellager offen oder geschlossen sein? Das liegt an der Kugellager-Type.

Metallische Lager müssen geschützt werden

Metallische Kugellager gibt es auch als offene Bauform. Diese werden jedoch aufgrund der oben genannten Problematik nur sehr selten verwendet. Deswegen reicht eine staubige Umgebung aus, um die Laufeigenschaften über einen längeren Zeitraum negativ zu beeinflussen.

Die Abdichtung metallischer Kugellager erfolgt nach dem Prinzip des Wellendichtrings. Diese Dichtungsbezeichnungen sind möglich:
  • Z = einseitige Blechdeckscheibe mit Spaltdichtung
  • ZZ/2Z = wie oben, beidseitig
  • RS = einseitige, schleifende Gummidichtung
  • LB = wie oben
  • 2RS = wie oben, beidseitig
  • LLU = wie oben, berührungslose Gummidichtung, beidseitig
  • EE = wie oben, beidseitig berührend, schleifend
  • RZ = einseitige, berührungslose Gummidichtung
  • LB = wie oben
  • 2RZ = wie oben, beidseitig
  • LLB = wie oben
Die Dichtungsbezeichnungen sind weltweit gültig und stehen je nach Hersteller meist als Suffix hinter der jeweiligen DIN Baugröße.

Kugellager aus Kunststoff oder Keramik: offen oder geschlossen?

Diese beiden Kugellager-Arten gibt es meist nur als offene Bauform. Der Grund liegt darin, dass diese Lager nicht geschmiert werden müssen. Die offene Bauweise birgt bei diesen Materialien einen großen Vorteil. Jegliche Verschmutzung die eintritt, kann auch leicht wieder austreten, beziehungsweise gespült oder mit Druckluft ausgeblasen werden. Hierdurch ist eine Schmutzanhaftung durch Schmiermittel nicht möglich. igus verzichtet daher auf eine Verwendung von Nachsetzzeichen im Vergleich zum metallischen Pendant.
 
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Dichtungen für xiros Kugellager

xiros Kunststoff-Kugellager mit Deckscheibe

In unserem Online-Shop haben die Kunden die Wahl zwischen verschiedenen Abdeckvarianten. Nicht alle sind für jede Lagerbaugröße verfügbar, aber eine einseitige Deckscheibe steht immer zur Auswahl.
  1. Offene Bauform
  2. Einseitige Deckscheibe
  3. Beidseitige Labyrinthdichtung

Wie kommen die Kugeln ins Kugellager?

Kugellager bestehen aus einem Innen- und Außenring, einem Käfig und Wälzkörpern. Der Käfig ist dazu da, um die Wälzkörper, in Form von Kugeln, voneinander zu trennen. Käme es zu keiner Trennung der Kugeln, würden sie gegeneinander- und heißlaufen. Dies hätte bei hohen Drehgeschwindigkeiten und Reibungen der Kugeln zerstörende Effekte zur Folge. Aber wie kommen die Kugeln jetzt ins Kugellager?

Möglichkeit 1:

Bei Betrachtung eines Rillenkugellagers nach DIN 625 ist diese Frage leicht zu beantworten, da diese auffallende Vertiefungen am Innen- und Außenring aufweisen. Bei einem gegenseitigen Verschieben des Innen- und Außenrings bis zur jeweiligen Vertiefung, können die Kugeln ohne Weiteres in die Laufrillen eingefüllt und mit dem Käfig fixiert werden. Hierbei übernimmt der Käfig die Funktion, das Herausfallen der Kugeln zu unterbinden.

Möglichkeit 2:

Ungewöhnlich, aber in der Industrie praktiziert, ist auch ein Erhitzen des Außenrings und das Abkühlen des Innenrings bei kleineren Lagern aus Metall bis hin zu Miniaturausführungen. Die Kugeln und Käfige sind so ohne Weiteres in den entstandenen Raum zwischen Innen- und Außenring einsetzbar. Ziehen sich die Materialien der Ringe wieder zusammen beziehungsweise dehnen sich aus, hat das Kugellager seine Standardmaße erreicht und alle Kugeln sind an ihrem Platz. Für igus kommt lediglich die erste Möglichkeit in Frage, aber auch weitere, die im Folgenden bildlich dargestellt werden.

Wie die Kugeln bei igus ins Kugellager kommen:

Wie die Kugeln bei igus ins Kugellager kommen: Teil 1 WALK-IN bei xiros Kunststoff-Kugellagern
Wie die Kugeln bei igus ins Kugellager kommen: Teil 2 SNAP-IN bei xiros Kunststoff-Kugellagern

Kostenlose Whitepaper

Allgemeines xiros® Kugellager-Whitepaper

Leistungsmerkmale von Kugellagern aus Hochleistungskunststoffen

Whitepaper zu Kugellager-Sonderteilen

System- und Funktionsintegration bei Polymerkugellagern

Whitepaper: 7 Tipps zur richtigen Förderrollen-Auswahl

7 Tipps zur Auswahl der optimalen Förderrollen



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