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Kreuzfahrten mit Vorgeschichte

Energieketten für Arbeitsportale in der Großschifffertigung

Mit dem Einsatz von Hochtechnologie ist der Schiffbau in Deutsch­land zukunftsfähig. Das zeigt beispielhaft die Meyer Werft GmbH in Papenburg. Eine konse­quente Serienfertigung im Stahlbau mit definier­ten Planungs­ und Ferti­gungsprozessen sowie der Einsatz neuester Laser­ und Automati­sierungstechniken ma­chen die Werft zu einem Vorzeigebetrieb. Für die Energie­ und Medienver­sorgung eines giganti­schen Kransystems mit insgesamt 8 Kranbrücken kommen moderne Energiezuführungen aus Kunst­stoff von igus zum Einsatz. Sie brin­gen die notwendige Flexibilität und Bewegungs­freiheit beim Fertigen hoch präziser Stahlbauteile.

Steckbrief

  • Was wurde benötigt: Energieführungssystem E4/4 mit Aluminiumführungsrinnen, chainflex Steuer- und Motorleitungen
  • Anforderungen: raue Umgebungsbedingungen (Funkenflug, Staub und Schmutz), hohe Flexibilität und Sicherheit der Leitungen und Kette
  • Branche: Schiffbau, Werft
  • Erfolg für den Kunden: hohe Flexibilität und Sicherheit der Medienversorgung der gesamten Anlage, individuelle Lösung, gezielte Beratung, schnelle Montage
Meyer Werft Auf der Meyer Werft GmbH in Papenburg wird u.a. das Kreuzfahrtschiff "AIDAblu" gebaut. 8.000 Menschen waren daran beteiligt. 20.100 Tonnen Stahl wurden verarbeitet, 1.700 Kilometer Kabel verlegt.

Problem

Auf der Kompaktwerft in Papenburg, auf der vor allem Luxusliner und Kreuzfahrtschiffe der gehobenen Klasse gebaut werden, kommt ein gigantisches Kransystem auf einem Längenbereich von fast 200 m zum Einsatz. Dieses System besteht aus acht in Reihe geschalteten Einzelkranen, die jeder für sich einen Teilbereich der Längsfahrt von ca. 75 m abfahren können. Jede Kranbrücke ist dabei mit sechs Schwenkarmen ausgestattet, die an den manuellen Arbeitsplätzen die Schweißtechnik zur Verfügung stellen. An jedem dieser Arbeitsportale stehen Schweißaggregate zur Verfügung, die mit Schweißdrahtvorschub, der Medienversorgung mit den jeweiligen Schweißgasen sowie mit Druckluft und Absaugung ausgerüstet sind.
Um die ständige Versorgung dieser Medien zu gewährleisten, mussten Leitungen wie auch die Energiekette den besonders rauen Umgebungsbedingungen im Stahlbau gewachsen sein: Es wird geschweißt und geschliffen, die Energiezuführungen sind Staub und Schmutz ausgesetzt und des öfteren kommt auch Funkenflug hinzu. Außerdem musste trotz der Flexibilität und damit ständigen Bewegung der Arbeitsportale die Sicherheit der Schläuche mit ihren sensiblen Medien gewährleistet sein.

Lösung

Auf den Längs- und Querachsen des ‚Megakrans’ kommen zur Medienversorgung der Brenn- und Schweißanlagen robuste Energiezuführungen des Systems E4/4 zum Einsatz. Geliefert wurden diese mit montagefreundlichen Aluminiumrinnen für die sichere Führung der Energieketten auf langen Verfahrwegen. „Hier war die Anforderung, dass die verschiedenen Schläuche einen gewissen Bewegungsspielraum bekommen. Denn sie sind mit Druck beaufschlagt und können sich ändern. Sie werden kürzer oder dehnen sich aus“, erklärt Dirk Wobken. „Trotzdem müssen sie dabei möglichst positionsgenau liegen und dürfen nur in gewissen, durch die Energiekette definierten Biegeradien geknickt oder gerollt werden.“ Durch die speziellen Innenaufteilungselemente der „E4/4“-Ketten sind die Schläuche zudem sauber verlegt. Sie können sich jederzeit in Längsrichtung frei bewegen und üben im Radius keine Zugkraft auf das Energiekettensystem aus. Die Verfahrwege der Längsachse liegen bei 75 m. Um eine Anordnung der Arbeitsportale auf acht sich überschneidende Verfahrwege zu realisieren, laufen die Energieketten teils parallel, teils gegenläufig auf zwei nebeneinander angeordneten Bahnen in den Aluminium-Rinnen. Heinrich Kampen, Geschäftsführer von Siempelkamp Krantechnik GmbH: „Hier war eine äußerst kompakte Anordnung der acht Energiezuführungen wichtig, um eine einwandfreie Versorgung aller acht Schweißportale sicher zu stellen.“

„Das ganze Energiekettensystem ist sehr kompakt bauend, nichts hängt im Blick- oder Sichtfeld. Hinzu kommen eine sehr hohe Stabilität und ein geräuscharmer Lauf."

Carsten Jeschke, technischer Verkaufsberater bei igus

Höchste Flexibilität durch "Chainflex"-Spezialleitungen

Auf der Querachse sind die Energiekettensysteme zudem mit hochbiegefesten „Chainflex“-Spezialleitungen von igus bestückt, die der Übertragung von Leistung und Steuersignalen dienen. Dabei handelt es sich im einzelnen um spezielle Steuer- und Motorleitungen für Energieketten, die eine hohe Lebensdauer im dynamischen Dauereinsatz erreichen. Denn im Stahlbau geht es besonders rau zu. Sowohl die Kunststoff-Energieketten als auch die Leitungen sind anspruchsvollen äußeren Bedingungen ausgesetzt: Es wird geschweißt und geschliffen, die Energiezuführungen sind Staub und Schmutz ausgesetzt, des öfteren kommt auch Funkenflug hinzu.
Neben den rauen Umgebungsbedingungen und der Möglichkeit, das System sehr Platz sparend in den Kranbau zu integrieren, gab es einen weiteren Grund bereits frühzeitig auf eine Energiekettenlösung zu setzen: die durch die Kette definierte Radienbegrenzung der Schläuche mit ihren sensiblen Medien. Zudem hat sich dieses System schon seit vielen Jahren in ähnlich anspruchsvollen Anwendungen auf der Meyer Werft bewährt. „Das ist eine optimale Lösung für die hier vorherrschenden hohen Anforderungen“, bestätigt auch Heinrich Kampen von Siempelkamp Krantechnik.
Energiekette Insgesamt acht Energieketten verfahren sowohl parallel als auch gegenläufig ohne sich gegenseitig zu stören. Die kompakte Anordnung lässt das System nahezu im Kranträger verschwinden.
Werft Halle Blick in die Stahlbauhalle. Man sieht eines der acht von Siempelkamp Krantechnik gelieferten Arbeitsportale.
Längsachse, Einspeisepunkt Die verschiedenen Schläuche mit ihren sensiblen Medien sollten einen gewissen Bewegungsspielraum bekommen. Denn sie sind mit Druck beaufschlagt und können sich kürzen oder dehnen.

Beratung Intensive Beratung und Planung vor Ort stellten eine planmäßige Fertigstellung des Projekts sicher.

Beratung und Montage durch igus

Energieketten-Experte igus hat bereits im Vorfeld auf der Meyer Werft sowie auch bei der Siempelkamp Krantechnik intensiv beraten. Die Energieketten mit den „chainflex“-Spezialleitungen und den Aluminiumführungsrinnen wurden exakt auf die Anforderungen vor Ort abgestimmt. Die anschließende Montage des Energiekettensystems zum Festpreis stellte dabei eine zusätzliche Dienstleistung durch igus dar. „Dabei hatten wir ein sehr knappes Zeitfenster fürdie Installation“, berichtet Dirk Wobken. „Da wir mit brennbaren Gasen arbeiten, mussten die Arbeitsportale gastechnisch abgenommen werden, so dass lediglich zwei Wochen für die Montage der Energiekettensysteme an den acht Portalen zur Verfügung stand. Aber das hat alles reibungslos geklappt.“


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